Targeted Muscle Reinnervation (TMR)
Methode der „Targeted Muscle Reinnervation“
Nach einer Amputation des Oberarms oder einer Schulterextraktion hat sich die Methode der „Targeted Muscle Reinnervation“ bewährt. Bei einem operativen Eingriff erhalten die Nerven im Stumpf, die zuvor den Arm und die Hand steuerten, eine neue Funktion. Sie werden aus dem umliegenden Gewebe gelöst und gezielt mit Muskeln in intakten Körperbereichen verbunden, so können sie zum Beispiel in den Brustmuskel einwachsen. Dadurch erhält der Patient die Möglichkeit, seine spätere Armprothese per „Gedanken-Signal“ zu steuern.

Signale aus der Muskulatur steuern die Hand
Stellt der Anwender sich vor, seinen Phantomarm zu bewegen, geben die Nerven die Signale an die neue Zielmuskulatur weiter, sodass diese angespannt wird. Dabei entstehen elektrische Signale im Millivoltbereich, die von Elektroden im Prothesenschaft gemessen werden. Ein Minicomputer analysiert die Signale und setzt diese in die beabsichtigte Bewegung um. Denkt der Anwender beispielsweise daran, eine Faust zu bilden oder die Hand zu schließen, wird der entsprechende Muskel aktiviert und das zugehörige Signal schließt die Prothesenhand.
Bei einer TMR-Versorgung können erstmals auch mehrere Gelenke gleichzeitig bewegt werden. Hierfür ist eine TMR-Armprothese mit bis zu sechs Elektroden ausgestattet, im Gegensatz zu herkömmlichen myoelektrischen Prothesen, die mit nur zwei Elektroden gesteuert werden. Dadurch kann der Anwender bis zu sechs Bewegungen durch unabhängige Muskelsignale steuern – und die Prothese lässt sich deutlich besser kontrollieren. TMR ermöglicht intuitive, schnellere und präzisere Bewegungen mit der Armprothese.
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